So wichtig wie jede andere Zutat: NSF-H1-zertifizierte Schmierstoffe für die Lebensmittelindustrie.
Die Lebensmittelindustrie in Deutschland verzeichnet seit Jahren konstant wachsende Umsatzzahlen. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland fast 160 Milliarden Euro mit der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln umgesetzt. Davon entfallen fast 45 % der Umsätze auf Fleisch verarbeitende Betriebe. Mit 2,5 % durchschnittlichem Umsatzwachstum in den letzten 15 Jahren liegt die Lebensmittelindustrie noch vor der chemischen Industrie, die im gleichen Zeitraum auf nur knapp 2 % kommt.
Anspruch und Wirklichkeit: Betriebe unter Druck
Die Ansprüche an die Qualität von Herstellung und Verarbeitung wachsen beständig. Dieser Trend schlägt sich auch in den Konsumausgaben der Verbraucher nieder. Diese stiegen von ca. 165 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 238 Milliarden im Jahr 2019. Die Verbraucher sind bereit, für Nahrungsmittel mehr zu zahlen. Verlangen aber auch hohe Qualität bei der Gewinnung und Verarbeitung der Lebensmittel. Und nicht nur von Seiten der Verbraucher wächst der Druck auf die Industrie: Hohe staatliche Auflagen und Kontrollen sorgen für strikte hygienische und sicherheitstechnische Vorschriften bei der Herstellung, Verarbeitung und Verpackung von Nahrungs- und Genussmitteln.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Die staatlichen Lebensmittelkontrollen haben in den letzten Jahren in der Quantität ab-, in der Qualität hingegen zugenommen. Und damit auch die beanstandeten Produkte. Im Jahr 2019 wurde die Liste der Beanstandungen kontrollierter Lebensmittel von den Lebensmitteln für besondere Ernährungsformen, darunter auch Babynahrung und diätische Lebensmittel, angeführt. Hier fanden die Prüfer in über 23 % der Fälle erwähnenswerte Mängel. Die Fleisch verarbeitende Industrie lag mit rund 15 % im Mittelfeld. Dicht gefolgt von Backwaren und Fertiggerichten. Auch wenn diese Zahlen nicht hoch erscheinen, können die wirtschaftlichen Folgen daraus verheerend sein.
Produktqualität ist die beste Markenpflege
Kunden vertrauen auf die Qualität der Produkte und orientieren sich dabei am Image von Marken und Herstellern. Laut einer Studie der Zeitschrift Horizont ist die Qualität der angebotenen Produkte für 3 von 4 Befragten das wichtigste Kriterium beim Vertrauen in eine Marke. Der Aufbau und die Pflege ihrer “Brands” kostet die Unternehmen jährlich Unsummen. Doch nichts ist so fragil wie der “gute Ruf”. Und so können selbst kleinste Mängel riesige Vertrauensverluste bedeuten. Bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmittel steht also mehr auf dem Spiel als nur die aktuelle Charge.
Produktsicherheit im gesamten Verarbeitungsprozess
Alle Produkte und Stoffe, die mit den zu verarbeitenden Lebensmittel in Kontakt kommen können, müssen auch für diesen Kontakt geeignet sein. Das gilt für die leicht zu reinigenden Oberflächen von Förderbänden ebenso wie für die Schmiermittel, die sie am Laufen halten. Gerade im Bereich der Hilfsmittel für den Betrieb von Maschinen und Anlagen liegt eine große Gefahr der Kontamination der Lebensmittel. Förderbänder und -ketten laufen mit sehr hohen Geschwindigkeiten und schleudern austretendes Schmierfett mitunter meterweit. Ungeeignete Schmiermittel geben in heißen Öfen Dämpfe ab, die sich auf den Backwaren niederschlagen. Bioakkumulative Schmierstoffe können sich zu einer Brutstätte für Keime entwickeln.
Welche Produkte können in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden?
Schmierstoffhersteller reagieren auf die wachsenden Anforderungen mit entsprechenden Produkten. Einige Hersteller haben sich auf die Produktion von Schmierstoffen für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie spezialisiert. Die Anforderungen an diese Produkte sind nicht minder hoch als die Anforderungen an die Lebensmittel selbst. Streng kontrollierte Reinheit, saubere Herstellungsverfahren und qualitativ hochwertige Grundstoffe sind dabei die Mindestanforderungen. Zudem schränkt die Toxizität mancher Rohstoffe die Rohstoffauswahl ein.
Zertifikate gewähren Rechts- und Produktsicherheit
Die Eignung eines Schmierstoffes für den Einsatz in der Lebensmittel verarbeitenden Industrie bescheinigen spezielle Zertifikate. Diese werden vom Hersteller beantragt und von staatlichen Stellen nach einer entsprechenden Kontrolle verliehen. Das erste offizielle Zertifikat für die Freigabe eines Schmierstoffes zur Verwendung in einem Lebensmittel verarbeitenden Prozess erhielt die Firma JAX in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Seitdem hat sich die “H1-Freigabe” der amerikanischen NSF (National Sanitation Foundation) als Standard in der Industrie durchgesetzt. Der Einsatz von Produkten mit entsprechenden Freigaben nach den Bestimmungen der NSF ist Grundlage des “Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzeptes” (HACCP-Konzept). Seit 2006 ist die Umsetzung des HACCP-Konzeptes europaweit für alle Lebensmittel verarbeitenden Unternehmen bindend.
Klassifizierungen der Produkte nach ihrem Einsatzgebiet
Die Einteilung der Schmierstoffe in die verschiedenen Kategorien geschieht anhand ihres Kontaminationspotentials. Das heißt, die Nähe eines Schmierstoffes zum eigentlichen Lebensmittel in der Produktion bestimmt den Grad der Freigabe. Somit ergeben sich folgende Einteilungen:
– “NSF H2” für den Einsatz in Maschinen und Anlagen außerhalb der eigentlichen Produktion. Hier besteht lediglich ein abstraktes Risiko, dass die verarbeiteten Lebensmitteln mit dem Schmierstoff in Kontakt kommen.
– “NSF H1” gilt für die Schmierstoffe, bei denen ein sporadischer, unbeabsichtigter Kontakt mit den verarbeiteten Lebensmittel möglich ist. Die H1-Freigabe ist zwingend notwendig für Schmierstoffe, die für den Betrieb von Maschinen und Anlagen im direkten Verarbeitungsprozess eingesetzt werden.
– “NSF 3H” Freigabe gilt für Schmierstoffe, bei denen es zu direktem und kontinuierlichem Kontakt mit dem verarbeiteten Lebensmittel kommt. Ein typisches Beispiel sind Trennsprays bei der Herstellung von Backwaren.
Zudem erteilt die NSF noch Freigaben für “halal” und “koscher” für Produkte, die den islamischen bzw. jüdischen Speisegesetzen entsprechen.
Breites Erfahrungs- und Produktspektrum
All diese Herausforderungen zu überschauen ist ein sehr großes Unterfangen. Costenoble unterstützt lebensmittelverarbeitende Betrieb darin, an die richtigen Stellen zu schauen, Prozesse zu optimieren und die Produktsicherheit zu erhöhen. Neben einem großen Wissensschatz aus über 70 Jahren Erfahrung bietet Costenoble ein breites Produktspektrum. Dabei arbeiten wir mit einigen der größten und führenden Chemieunternehmen der Welt zusammen.